Der komplette Selbstklärungsprozess in der GFK
Warum ist der Selbstklärungsprozess so ein wichtiges Element der Gewaltfreien Kommunikation?
Um auf eine andere Art und Weise kommunizieren zu können, braucht es, vor allem, wenn wir uns über etwas oder jemanden geärgert haben, einen Zugang zu einem anderen Fokus oder einem Perspektivwechsel in uns. Wenn wir verstehen, dass wir einem automatisch gelernten Denkmuster folgen; geprägt von unseren Erfahrungen, der Familiengeschichte und der Gesellschaft, dann werden wir feststellen, dass unser Fokus, sobald wir unangenehme Gefühle in uns haben, sofort auf der Suche nach dem Verursacherprinzip ist.
Wer hat sich falsch verhalten und wer hat gerade unrecht in dem, was er oder sie tut? Vom Kopf her ist es sehr schwer aus diesem Muster auszusteigen. Wesentlich einfacher und effektiver ist der Selbstklärungsprozess, da er den Fokus vom Gegenüber auf uns richtet und der Kopf mit seinen Gedanken und Überzeugungen nur ein Element darstellt.
Die Gefühls- und Bedürfnisebene der Gewaltfreien Kommunikation machen eine komplett andere Tür in uns auf. Sie führt oft zu einer veränderten Einschätzung und Bewertung der Situation. Dadurch wiederherum können sich unsere Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse verändern. Durch den Prozess stabilisieren wir gleichzeitig unsere Emotionalität. Wir können uns klären und dabei eine ideale Gesprächsführung vorbereiten, die aus Ich-Botschaften besteht, sofern dies überhaupt noch nötig ist. Oftmals ergeben sich jedoch auch aus dem Prozess völlig neue Strategien in der Lösung des Konfliktes.